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Mustafa Iskandarani, Ulrike S.

 

Die Alptraumfrau

Inhalt (ENTHÄLT SPOILER)

Schrifttafel: „Einmal nahm sie ihren Mut zusammen und suchte Spuren ihrer Kindheit. Sie fand den Namen, den sie in die Wand des alten Hauses gekratzt hatte. Ihre erste Liebe. Aber ihren eigenen Namen suchte sie vergeblich.“ Eine traurig dreinblickende Frau sitzt in einem Garten und streicht durch diesen, auch an einem vermauerten alten Gebäude (die damals verwahrloste Schwartzsche Villa in Berlin-Steglitz) entlang. Schließlich geht eine Gestalt, vermutlich die gleiche Frau, aber anders gekleidet, im Gebüsch austreten. Zwischen Müll erkennt man auf dem Boden einen Puppenkopf liegen. Zwischentitel: „Ulrike S. in Die Alptraumfrau“ In einem Wartezimmer wird die Frau, Beate Meitner, von einer anderen verbal belästigt. Schließlich stößt sie diese, als sie zu aufdringlich wird, weg und läuft ins Sprechzimmer, wo sie zu weinen beginnt: „Ich bin nervöser denn je, und mit dem Rauchen ist es auch noch nicht besser!“ – „Bei Ihnen liegen die Probleme tiefer“, erwidert die Ärztin und möchte Frau M. zu einem Psychiater überweisen. Eine anschließende Behandlung mit einem Akupunkturgerät endet mit Frau M.s Gejammer, über das die Ärztin die Augen verdreht. Frau M. beobachtet kopfschüttelnd ihren Lebensgefährten Axel und ihren Sohn Christoph beim Fernsehen. Sie eröffnet ihnen, daß sie am nächsten Tag einen Termin beim Psychiater habe. „Wieso denn? Biste verrückt geworden?“ fragt Christoph und wird von seinem Stiefvater zurechtgewiesen. Frau M. schlägt eine Familientherapie vor. Axel meint: „Ich hab doch nichts zu beichten. Mir geht’s doch gut.“ – „Ja, solange du fernsehen kannst. Und solange du dich hinter deinen Büchern und deinen Geschäften verstecken kannst“, erwidert sie. Der Streit geht auch weiter, nachdem Christoph entnervt das Zimmer verlassen hat. Axel bietet an, auszuziehen. Frau M. lenkt ein, geht zu ihm und schmiegt sich auf der Couch an ihn: „Wenn der Arzt mich erstmal in der Mache hat, dann wird alles besser.“ Ihr Partner reagiert eher ratlos, streichelt schließlich unbeholfen ihren Kopf. Während der gesamten Szene ist Werbefernsehen zu hören. Frau M. in ihrer Küche beim Wäschesortieren. Zwischengeschnitten sind kurze Aufnahmen von ihr mit fremden Männern, auf einer Bank, an einer Gracht, an einem Strand. Sie stößt den Wäschekorb weg und beginnt, sich selbstzubefriedigen. Sie sieht sich, wie sie sich aufreizend im Badeanzug und mit riesiger Sonnenbrille am und im Meer räkelt, von gierig blickenden Südländern begaffen läßt. Es klingelt und sie bricht ihre Selbstbefriedigung ab. Im Gespräch mit dem Psychiater berichtet sie von ihren Komplexen, begründet dadurch, daß ihr rechtes Auge „nicht ganz gerade“ sei, vier Operationen zum Trotz: „Das hat mein ganzes Leben versaut.“ Der Arzt findet den Makel gar nicht so gravierend und auffällig. Ferner erzählt sie von ihrem Putzzwang: „Als ich noch berufstätig war, war’s besonders schlimm. Da bin ich in der Mittagspause nach Hause gelaufen, hab den Fußboden gesaugt und bin wieder zurückgehetzt.“ Sie sei auch schon einmal für drei Tage zur Beobachtung in der Nervenklinik Spandau gewesen, nachdem sie auf die Gedächtniskirche geklettert war. Dazu sieht man, wie ein Mann im Unterhemd sie von hinten umarmt und küßt, derweil sie am Spülbecken steht. Sie weist ihn immer nachdrücklicher ab. Schließlich schlägt er sie. Aus dem Off erzählt sie von dem Verhältnis zu ihm: „Er war arbeitslos, saß nur zu Hause rum, hat getrunken und mich und die Kinder attackiert.“ Sie sei aber froh gewesen, überhaupt „einen Trottel gefunden zu haben“, der sie „trotz des Schielens“ haben wollte. „Das mit der Gedächtniskirche gab dann den Ausschlag zur Scheidung.“ Der amerikanische Arzt Dr. Johnson habe ihr geholfen, das durchzustehen. Inzwischen sieht man, wie Christoph mit einem jungen Mann Schach spielt. Frau M. erzählt aus dem Off, Christoph lebe bei ihr, ihr mit fünfzehn ein Jahr älterer Sohn Hans bei seinem Vater. Mit diesem komme sie allerdings besser zurecht. Zumal dieser nach ihr komme, derweil Christoph seinem Vater immer ähnlicher werde. Sie lugt ins Zimmer. Auf ihre Frage, wer gewinne, springt Christoph auf und kippt die Figuren vom Brett. Frau M. liegt rauchend auf der Couch und hört eine Schallplatte. Im Vordergrund liegt zu Beginn der Sequenz eine Ausgabe der Boulevardzeitung „BZ“ mit der Schlagzeile „Leben oder Sterben!“. Frau M. träumt sich in südliche Gefilde, wo sie mit einem fremden Mann durch die Landschaft spaziert, auf einer Schaukel sitzt, in einem Boot liegt; wie sie auf einer Terrasse mit Meerblick entlangläuft, in einem fahrenden Wagen sitzt. Die Ärztin und der Psychiater unterhalten sich über Frau M. Er klagt: „Diese zwangsneurotische Ziege blockiert mir alle privaten Termine.“ Außerdem habe sie ihm Tabletten gestohlen. Die Ärztin tröstet „Uwelein“ damit, daß sie ihre Bluse öffnet und ihm auf entsprechende Nachfrage versichert, noch seine „liebe Mami“ zu sein. Sie werden zärtlich miteinander. Frau M. entwendet im Sprechzimmer des Psychiaters Medikamente. Sie berichtet ihm, es gehe ihr gar nicht gut. Während der „scheußlichen Streitereien“ mit ihrem Ex-Mann habe sie Schlafmittel genommen. Dazu sieht man, wie sich die beiden prügeln. „Vielleicht hat ihn auch seine Arbeitslosigkeit kaputtgemacht. Er hat ja auch nichts gelernt, genau wie ich. Oder meine ständigen Drohungen, mich umzubringen.“ Angefangen habe aber immer er. Und sie habe dann abgeschaltet, nicht mehr geantwortet, sondern vor sich hin geträumt. Wieder im Bild berichtet sie von ihren Träumen. Doch nie gelinge es ihr, diese durchzuhalten: „Immer wieder arten diese schönen Träume in häßlich-schmutzige, eklige Dinge aus, die ich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle bringen kann.“ Inzwischen sieht man Frau M. daheim leichtbekleidet beim Staubsaugen und Wäsche aufhängen, derweil sie sich vorstellt, sie säße barbusig im Fenster eines Hotels an einer Gracht und locke einen Mann von der Straße herein, der sie dann bedrängt. Ferner, sie lege sich nackt auf den Schreibtisch eines ebenfalls nackten Dunkelhäutigen, der sie zu streicheln und zu küssen beginne. Aus dem Off hört man, was sie ihrem „lieben Axel“ geschrieben hat, der verreist ist: Sie hofft, die Beziehungspause werde sie wieder zueinanderbringen. Mit ihrem Psychiater – diese Szene sieht man inzwischen – rede sie gerade über ihn. Man hört, wie sie sich bei dem Arzt über Axel beschwert: Dieser sitze nur vorm Fernseher, reagiere nicht auf sie, schlafe nicht mit ihr. Man sieht eine ähnliche Szene mit ihrem Ex-Mann. „Im Grunde bin ich doch vom Regen in die Traufe gekommen.“ Mit ihrem Ex-Mann schnauzt sie sich an. Dann beklagt sie sich gegenüber dem Psychiater, daß ihr Verflossener dauernd Sex mit ihr wollte. Und dann noch die Kinder gegen sie aufgehetzt habe. „Gibt es in Ihrem Leben überhaupt einen Mann, der Ihnen nicht wehgetan hat?“ Frau M. berichtet von ihrem Vater – inzwischen sieht man sie auf einem großen Balkon –, mit dessen neuer Frau sie sich aber nicht verstehe. Diese habe es nur darauf angelegt, sie und ihn auseinanderzubringen. „Ein widerliches Weib!“ Auf dem Balkon küssen der Vater und die Frau sich innig vor Frau M., die dies mißbilligend beobachtet. Mit ihrer Mutter wäre sie noch nie klar gekommen. Die Mutter ist entzückt von einem Bild von Hans, das ihr Frau M. gegeben hat, und fragt diese: „Wie kommst du zu so einem Sohn?“ Ein rasch ausbrechender Streit endet damit, daß die Mutter einen theatralischen Herzanfall hinlegt und Frau M. gerade deshalb geht. Beim Putzen in ihrer Wohnung hängt sie wieder ihren Träumen nach. Beim Abendbrot schlägt Christoph vor, gemeinsam zum Bowling zu gehen. Axel lehnt ab, mit Hinweis auf Arbeit, die er noch zu erledigen habe. Frau M. will mit ihrem Sohn allein gehen, doch das möchtedieser nicht. Es kommt zum allgemeinen Streit. Im Hintergrund läuft wieder der Fernseher. Die Szene geht über in einen ähnlichen, aber gewalttätigeren Streit, den Frau M. mit ihrem Ex-Mann hatte. Der Psychiater und die Ärztin erläutern dies bei einem privaten Treffen. In Unterwäsche tanzt Frau M. vor ihrem Lebensgefährten, doch zu ihrem Unglück auch vor dem Fernseher, weshalb Axel sie schließlich anweist, ihm aus dem Bild zu gehen. Er erklärt ihr: „Du denkst, du bist ’ne Traumfrau, wa? ’n Alptraum bist du!“ Sie läuft aus dem Zimmer und weint. Die Ärztin erzählt dem Psychiater, der Mann sei Frau M. nun weggelaufen und deshalb mit einer neuen, ganz schweren Krise zu rechnen. Der Psychiater fürchtet sich vor den Aggressionen seiner Patientin. Frau M. liest auf ihrem Balkon die Mittagszeitung „Der Abend“ („2. Ausgabe: So erlebte ich die Katastrophe!“). Man hört ein Martinhorn. Frau M. geht fort. Man sieht man sie vor der teilweise eingestürzten West-Berliner Kongreßhalle (heute Haus der Kulturen der Welt). Gegenüber anderen Schaulustigen, aber auch Polizisten, echauffiert sie sich. Frau M. versucht in ihrer Wohnung, einen Brief an ihre Mutter zu schreiben. Auf das von draußen zu hörende Gequengel „Mutti, werf mal ’n Apfel runter“ reagiert sie schließlich mit einem wütenden, ungezielten Wurf. Sie zerknüllt den unvollendeten Brief. Nackt auf ihrem Bett phantasiert sie von einem Rummelplatzbesuch mit Hans, wo sie sich schließlich hinter einer Bude einem Südländer hingibt, der ihr äußerst aggressiv nachgestellt hat. Ihr Sohn überrascht sie bei diesem Geschlechtsakt. Die beiden Männer kämpfen miteinander. Frau M. heult sich bei einem schwulen Schulfreund aus. Beide betrachten ihre Jugendphotos und Bilder von Frau M.s Türkeireise. Von letzterer sieht man dann auch bewegte Bilder. Aus dem Off rät Hans seiner Mutter, mal wieder zu verreisen. Dann sieht man beider Gespräch miteinander, dazwischen Frau M.s Türkei-Erinnerungen mit einem Mann, den sie gern wiedersehen würde. Hans meint: „Ausländer gibt’s doch auch bei uns genug!“ Er macht seiner Mutter Komplimente. Sie träumt, nun im Bett, auf ihrem Balkon, in der Badewanne, weiter von dem Türken und beginnt zu masturbieren, wird in der Wanne dabei von Hans überrascht und sieht sich schließlich, derweil er ihr in Wahrheit nur den Rücken wäscht, zusammen mit ihm im Wasser liegen, während er sie streichelt und küßt. Auf einer Liege ausgebreitet, beklagt sich Frau M. gegenüber Dr. Johnson – jenem Dunkelhäutigen, bei dem sie sich schon nackt auf dem Schreibtisch liegen sah –, wie gut er ihr einst geholfen habe und wie wenig sie mit ihrem jetzigen Psychiater zurechtkomme. Der Arzt weist darauf hin, daß sie nicht mehr seine Patientin sei und er nur ausnahmsweise Zeit für sie habe. Ohne daß sie es sehen kann, schaut er auf seine Uhr. Frau M. erzählt, sie entwickle Haßgefühle gegen die Freundin ihres Vaters. Man sieht, wie Frau M. diese hinterrücks mit einer Zigarette verbrennen will. Der Arzt rät, die negativen Gedanken zu akzeptieren und sich abzulenken. Eine füllige Frau ißt Kuchen. Frau M. sagt ihr, daß sie als Kind gern mit ihr zusammen war, weil sie sie hänseln konnte, wegen ihres großen Busens. Beide Frauen beneiden einander für die Figur der jeweils anderen. Aus dem Off verliest Frau M. einen Brief an ihren Vater: Sie habe ihn nicht besuchen können, da sie seine Freundin und beider Glück nicht ertragen konnte. Stattdessen sei sie zu einer alten Freundin gegangen. Man sieht Frau M. beim Tête-à-tête mit ihrem schwulen Jugendfreund. Er möchte mit ihr mal wieder ins Metropol (damals Disco und Konzertsaal im Theater am Nollendorfplatz, heute Club Goya). Sie solle sich von ihren Stimmungen nicht so herunterziehen lassen und mit den Aufputschmitteln aufhören. Sie liegt apathisch herum und antwortet nicht. Frau M. tanzt in ihrer Wohnung vor einem Spiegel, singt zu einer Instrumentalschallplatte und nimmt dies auf einen tragbaren (seinerzeit handelsüblichen) Kassettenrekorder auf. Schließlich hört sich Frau M. ihren Gesang an – unbemerkt, durch einen Türspalt lugend, beobachtet sie Christoph dabei –, schaltet das Gerät dann aber ernüchtert aus. Sie beschwert sich bei ihrem Psychiater über dessen mangelnde Freundlichkeit, beschimpft ihn schließlich: „Ich kann mir nur allein helfen, niemand kann einem helfen.“ Sie geht, ihre Brille und ihre Zigaretten zurücklassend. Der Arzt ruft seine Kollegin an und berichtet ihr über das Geschehene: „Stell dir vor, das therapeutische Verhältnis mit Frau Meitner ist zerbrochen.“ Frau M., ihr schwuler Freund und ihre füllige Freundin vergnügen sich, einander streichelnd, auf einer Matratze. Zwischendurch sieht man, wie sich der Psychiater und die Ärztin bei einem privaten Treffen zerstreiten, und hört einen Brief von Frau M. an Dr. Johnson. Dann sieht man sie auch bei diesem: Er rät ihr, wieder in stationäre Behandlung zu kommen. Auf einer Nacktliegewiese wird Frau M. von einem skurrilen Mann bedrängt, der ihr erklärt, sie würden sich aus der Nervenklinik kennen, aber er sei jetzt „völlig geheilt“. Sie faucht ihn nur an, woraufhin er in hysterisches Gelächter ausbricht und sie schließlich beschimpft. Dazwischengeschnitten sind Türkei-Erinnerungen von ihr, die Rummelplatz-Phantasie, Erinnerungen an Kämpfe mit ihrem Ex-Mann. Über den krank daniederliegenden Vater hinweg streiten sich dessen Freundin und Frau M. Letztere beschimpft und bespuckt ihre Freundin, weil diese sich mit dem schwulen Freund allein getroffen hat. Die Freundin weint. Aus dem Off verliest Frau M. einen Entschuldigungsbrief an die Frau und analysiert sich selbst. In der Zeitung liest sie die Überschrift „Schreckliches Ende einer Türkei-Reise – Berlinerin nach Vergewaltigung erschossen“. Sie setzt sich auf die vibrierende Wäscheschleuder. Dazu phantasiert sie, wie sie in der Türkei nach einem Fest an einen Baum gebunden wird. Ein Mann, in der einen Hand ein erhobenes Messer, mit der anderen masturbierend, kommt auf sie zu. Frau M. am Bett ihres Vaters. Aus dem Off berichtet sie in einem Brief, daß ihr Vater vor drei Monaten gestorben sei, was sie völlig aus der Bahn geworfen habe. Frau M. und Hans. Christoph beklagt sich: „Immer wenn der kommt, muß alles sich nach ihm richten! (…) Ich hab keine Lust mit dem, der ist mir viel zu schwul.“ Hans ist davon wenig beeindruckt, Hauptsache, er ist bei Mutti. Frau M., ihre Freundin und ihr schwuler Freund haben Sex miteinander (wohl wieder nur eine Phantasie, während er sie in Wahrheit lediglich massiert). Der Mann erinnert sie daran, daß sie früher immer davon geträumt habe, auf der Bühne zu stehen. Frau M. beobachtet Filmdreharbeiten (vor dem Architekturgebäude der TU in der Marchstraße). Frau M. informiert, während sie Müll wegbringt, einen Nachbarn darüber, daß sie zum Filmvolksfest ginge. Man sieht sie dort mit einer Freundin. Eine Regisseurin spricht sie an und offeriert ihr eine Rolle in einer „lustige(n) Geschichte im Nuttenmilieu“. Frau M. flaniert über den Kurfürstendamm und kommt unter anderem am Kino „Studio“ (Kurfürstendamm 71, heute nicht mehr existierend) vorbei, wo gerade „Tiergarten“ läuft. Standphotos mit Frau M., betrachtet von der Regisseurin und einem Mann, vermutlich einem Darsteller in ihrem Film. Die Bilder stammen von Probeaufnahmen. Die beiden streiten über die Eignung von Frau M.: Die Regisseurin findet sie interessant, der Mann sie ungeeignet. Frau M. schminkt sich, begutachtet mit Spiegeln ihren Körper, vor allem ihren Unterleib. Wieder hat sie an Dr. Johnson geschrieben: „Ich habe eingesehen, daß ich mich erst selbst akzeptieren muß, bevor ich das von anderen erwarten darf.“ Die Regisseurin sagt ihr und einer anderen Bewerberin ab. Frau M. hat einen wüsten Alptraum, voller Gewaltphantasien, auch sexuell geprägter. Frau M. auf einer Brücke (Köthener Brücke), sie blickt hinunter auf den Kanal. Frau M. an einem Zirkuszelt (das damalige Tempodrom auf dem seinerzeit brachliegenden Gelände zwischen Potsdamer Platz und Reichpietschufer). Sie berichtet einem Paar, von dem sie angesprochen wird: „Vor zehn Minuten wollt ich mir noch das Leben nehmen. Und dann hab ich mir gedacht, ich geb mir doch noch ’ne Chance!“ Das Paar lädt sie zu einer Feier ein. Einige schrille Gestalten schminken Frau M. Aus dem Fernseher tönt ein Bericht über ein Konzert im Tempodrom. Schließlich balgen alle miteinander. Ein Mann kündigt Beate M.s allerersten Auftritt an. Auf der Bühne beginnt sie, ein Lied zu singen, ebenso pathetisch wie dürftig. Als das Publikum sie auspfeift, hält die Band kurz inne, beginnt dann zu rocken, Frau M. entblößt ihren Oberkörper und brüllt das Lied nun ins Mikro: „This is my life.“ Den gesamten Auftritt über sieht man dazu immer wieder verschiedene Momente aus dem Film noch einmal. Das Publikum jubelt frenetisch. Schließlich folgt eine Montage von Großaufnahmen von Frau M. Am Ende blickt sie, grell geschminkt, mit wirren Haaren, fratzenhaft grinsend in die Kamera.